Wespen: Jeder kennt sie – keiner mag sie! Im besten Fall gelten sie als unnütz und lästig. Im schlimmsten Fall als aggressiv und gefährlich. Aber stimmen diese Vorurteile wirklich mit der Realität überein? Die überraschende Antwort lautet: NEIN. Denn die hier zu Lande heimischen, europäischen Wespenarten sind für die meisten Menschen nicht nur ungefährlich, sie sind auch ausgesprochen nützlich.
Bei fachkundigen Förstern und erfahrenen Gärtnern sind viele Wespenarten gern gesehene Gäste: Um den hohen Proteinbedarf der Larven zu decken, erjagen sie täglich eine beachtliche Anzahl an Insekten. Und auch Aas wird nicht verschmäht! Durch dieses Verhalten tragen Wespen auf sehr umweltfreundliche Weise erheblich dazu bei, dass Schädlingsplagen gar nicht erst entstehen. Die adulten Tiere ernähren sich in erster Linie von zuckerhaltigen Pflanzensäften oder Nektar und bestäuben bei ihrer Suche nach süßer Nahrung, ganz nebenbei, so manches Kraut und zarte Blüte.
Die Bedeutung der Wespen im Ökosystem
als Schädlingsvertilger
Vorkommen und Größe von Wespenvölkern haben merklichen Einfluss auf Schädlingspopulationen, da Wespen täglich eine hohe Anzahl Raupen, Fliegen, Mücken und andere Insekten erjagen um ihre Brut mit Nahrung zu versorgen.
als Hygiene-Faktor
Durch das Verfüttern von Aas an ihre Larven, tragen deutsche und gemeine Wespe dazu bei, das Risiko entstehender Infektionsquellen zu senken.
als Bestäuber
Ausgewachsene Wespen besuchen geeignete Blüten um ihren Energiebedarf mit Nektar zu decken.
als Teil der Nahrungskette
Als Nahrungsquelle ist die Anwesenheit von Wespenvölkern für spezialisierte Arten wie Wespenbussarde oder Neuntöter durchaus von Bedeutung. Doch auch Dachse, Mäuse und Igel wissen Wespennester als willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan zu schätzen.