Gesetzliche Vorgaben
Zum Schutz und zum Wohl der Tiere und Pflanzen in freier Natur hat der Gesetzgeber rechtliche Grundlagen geschaffen, die den Umgang mit unserer heimischen Flora und Fauna eindeutig regeln. Da diese Regelungen gleichermaßen für Wespenvölker gelten, die in Siedlungsbereichen angetroffen werden, dürfen Nester nur mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde umgesiedelt oder entfernt werden.
Wurde die Genehmigung erteilt, sollte das Nest nach Möglichkeit lieber fachkundig und tierschutzgerecht umgesiedelt und nicht von einem Schädlingsbekämpfer einfach zerstört werden. Durch diese wesentlich tierfreundlichere Alternative kann auf ein unnötiges Abtöten der Wespen verzichtet werden.
Willkommene Nischen
Leider wird deutlich, dass die gesetzlichen Schutzmaßnahmen allein nicht ausreichen, um das Fortbestehen der Artenvielfalt der heimischen Insekten zu sichern. Medienberichten von 2017 zufolge wurde ein Rückgang der Populationsdichten beobachtet, deren Ursprung hauptsächlich in landschaftlichen Monokulturen und der Verwendung umweltschädlicher Pflanzenschutzmittel vermutet wird. Durch diese Entwicklung gewinnen Landschaftsschutzgebiete und Grünanlagen, aber auch Gärten und begrünte Balkone als ökologische Nischen zunehmend an Bedeutung. Wer seinen Garten oder Balkon also daher in Zukunft gerne insektenfreundlich gestalten möchte sollte dabei auf folgendes achten:
Nahrungsangebot übers Jahr
Wie alle Lebewesen brauchen auch Insekten Nahrung, um überleben zu können. Da viele Arten für die Ernährung auf Pflanzensäfte, Blütennektar und Pollen angewiesen sind, spielt das verfügbare Angebot an Nahrungsquellen eine erhebliche Rolle für die Populationen: Ideal ist eine Mischung von Pflanzen, die über das Jahr verteilt blühen. Bei der Auswahl der Begrünung sind unbedingt Varianten mit ungefüllten Blüten vorzuziehen, damit Pollen und Nektar leicht erreichbar sind. Leider sind im Discounter gekaufte Blühpflanzen oft mit Pestiziden behandelt und daher zunächst ungeeignet.
Unbedenklicher Pflanzenschutz
Der Gebrauch umweltfreundlicher Pflanzenschutzmittel kommt allen zugute: gesundheitlich unbedenklich für Mensch und Tier, ist er sogar oft wesentlich preisgünstiger als der Einsatz industriell hergestellter Mittel. Bekannte Beispiele sind Schachtelhalmsud zur Kräftigung oder Milchwasser-Lösung gegen Mehltau. Wirkung als probate Helfer im Kampf gegen Pilzkrankheiten oder Schädlinge zeigen auch Nützlinge wie Marienkäfer, Ringelblumen oder bestimmte Mikroorganismen.
Ein wenig Chaos
Wilde Ecken im Garten mit hohen Brennnesseln, dichten Sträuchern oder liegengebliebenen Laubhaufen bieten vielen Arten mit ihrem Nachwuchs ein sicheres Zuhause oder geeignetes Quartier während der kalten Jahreszeit. Aber auch der ab Herbst etwas unattraktive Balkonkasten kann mit seinem welken Blattlaub für zahlreiche Kleinlebewesen das optimale Winterquartier sein.
Tierschutzgerechte Maßnahmen
Auch wer, verständlicherweise, nicht für alle Insekten Sympathien hegt sollte nach Möglichkeit auf im Handel erhältliche Wespen- und Insektenfallen verzichten. Zwar ist der Verkauf dieser Produkte gestattet, aber ihr Gebrauch kann aufgrund Zuwiderhandelns gegen geltende Tierschutzgesetze mit hohen Bußgeldern belegt werden.